Wer ist Gott?

«Gott» ist der Begriff, der verwendet wird, um das höchste, souveräne, alles erschaffende, erhabene Wesen zu bezeichnen, das über dem Menschen steht und das Leben jedes Menschen kontrolliert und leitet.In jeder Religion wurde versucht zu definieren, wer Gott ist, wie er ist und wie man seine Existenz beweisen kann. Es gibt die drei großen monotheistischen Religionen: Das Christentum, Das Judentum und den Islam, die an die Existenz eines einzigen Gottes glauben. Dann gibt es noch die vielen polytheistischen Religionen, die an die Existenz von mehreren Göttern glauben. Es gibt auch das Konzept des Pantheismus, das behauptet, dass alles, aber auch alles Gott ist. Alles, sei es ein Gegenstand oder ein Lebewesen, ist Gott. Und schließlich gibt es diejenigen, die die Existenz eines Gottes leugnen, und das ist es, was der Atheismus tut.

Der Versuch, all diese Ideen zu widerlegen, würde den Rahmen dieses einfachen Artikels sprengen; vielmehr werden wir uns fragen, was die Bibel über Gott sagt.

Die Bibel versucht nicht im Geringsten zu beweisen, dass es Gott gibt. Seine Existenz ist von den ersten Seiten an gewiss und sie beschreibt ihn als den Schöpfer aller Dinge. Gleichzeitig bezeichnet die Bibel denjenigen als "Narren", der behauptet, dass Gott nicht existieren würde (Psalm 14,1).

In der Bibel finden wir keine direkt Definition von Gott, weil es niemals eine präzise, vollständige und erschöpfende Beschreibung dessen geben kann, was Gott ist. Da die Bibel von Juden geschrieben wurde, müssen wir verstehen, dass in der alten jüdischen Kultur der Name, der einer Person oder Gottheit gegeben wurde, immer dazu diente, eine Eigenschaft dieser Person zu beschreiben. Wir können also aus den Namen, die ihm gegeben werden, erfahren, wer Gott laut Bibel ist. Hier sind einige Beispiele:

  • Adonai  bedeutet «Mein Herr» (wörtlich «Herr über mich»). Oft im Zusammenhang mit diesem gibt es SabaothHerr der Heerscharen oder Herr der Heere.
  • Ein Sof bedeutetUnendlich, die grenzenlose Macht Gottes.
  • Echad bedeutetEins, die Einheit Gottes.
  • El ist der semantische Teil für das Göttliche, das in vielen Wörtern enthalten ist, die den Namen von geistigen Wesen angeben. Für sich allein bedeutet es allgemein «mächtig. » El ist der Haupt "Eloah" der Kanaaniter und wird auch Stier oder Kalb genannt und mit diesen beiden Tieren dargestellt. Der Begriff wird auch als Bezeichnung für den Gott der Hebräer, Jahwe, verwendet.
  • El Chai bedeutet lebendiger Gott.
  • El da’otGott der Erenntnis.
  • El Elyon (auf Hebräisch: אל מליוы?, Ēl ʿElyōn), übersetzt in der Bibel mit "Allerhöchster Gott".
  • Elohim ist die Pluralform von Eloah und wahrscheinlich ein Überbleibsel der polytheistischen Religion des Landes Kanaan, das von den Juden im nördlichen Königreich Israel übernommen wurde. Es wird in den Ausdrücken Elohe Avraham, Elohe Yitzhak, Elohe Ya’akov verwendet, d. h. Gott Abrahams, Gott Isaaks und Gott Jakobs. In den zehn Geboten wird das yihyeh lecha elohim acherim al panay wie folgt übersetzt: «Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!» (2. Mose 20,3).
  • Eloah ist die besondere Singularform von Elohim.
  • Yah ist eine Abkürzung des Tetragrammatons «JHWH. »
  • Kol bedeutet das Ganze, die Fülle des Seins.
  • Shaddaiwar ein Name, der Gott im Alten Testaments in der Patriarchen-Zeit zugeschrieben wurde. Das Wort shaddái, wenn es mit dem hebräischen Wort El (Gottheit) verbunden ist, bedeutet in seinem Begriss «der Mächtige, der nährt, sättigt und versorgt». Das Brown-Driver-Briggs-Wörterbuch definiert es mit «deal violently with, despoil, devastate, ruin», d.h. gewaltsam behandeln, plündern, verwüsten, zerstören.
  • Um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen zu gewährleisten, sei darauf hingewiesen, dass «Namen» wie: mächtig, allmächtig, ewig, souverän, Herr, göttlich, erhaben und all die anderen oben genannten eigentlich Titel und Attribute Gottes sind, keine Eigennamen.

All das zeigt, dass der Gott der Bibel ein lebendiges Wesen ist, das ein eigenes Leben besitzt und die charakteristischen Merkmale einer Persönlichkeit besitzt: Wille, Gefühle, Emotionen, Gedanken usw.

Aber ein besonderes Merkmal von dem Gott der Christen ist, dass er dreieinig ist. Das heißt, dass er in seiner göttlichen Einheit ein einziges Wesen ist, das aber aus drei Personen besteht, bekannt als: Gott, der Vater, Gott, der Sohn (Jesus Christus) und Gott, der Geist (Heiliger Geist). Sie sind nicht drei Götter, sondern ein Gott in drei Personen, die sich voneinander unterscheiden, aber dieselbe Autorität, Würde, Herrlichkeit und Allmacht besitzen. ie wirken in perfekter Harmonie und Synergie, manchmal auf unterschiedliche, aber ergänzende Weise. Obwohl in der Bibel weder das Wort "Dreieinigkeit", noch eine klare Definition davon vorkommt, ist sie dennoch klar biblisch. Sie geht z.B. auch aus einem Vergleich verschiedener Bibelstellen hervor, in denen die Einzigkeit Gottes betont wird («... vor mir ist kein Gott gebildet worden, und nach mir wird es keinen geben.» Jesaja 43,10), aber an anderen Stellen die Pluralität der Personen betont wird, wo jede der Personen der Dreieinigkeit als «Gott» bezeichnet werden («Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. ... Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.« Johannes 1,1.14).

Außerdem ist die Unterscheidung von drei Personen innerhalb der Gottheit sehr klar. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass Jesus mit seinem Vater spricht. Das würde keinen Sinn ergeben, wenn es sich um die ein und selbe Person handeln würde. Dass Jesus nicht dieselbe Person ist wie der Heilige Geist, zeigt sich auch darin, dass Jesus, der als Paraklet (griechisch: Parakletos) der Jünger fungierte, sagt, er werde zum Vater beten, und der Vater werde ihnen "einen anderen Paraklet" geben, nämlich den Heiligen Geist. Dies zeigt die Unterscheidung der drei Personen: Jesus, der betet; der Vater, der sendet; und der Geist, der kommt.

Wenn wir nun kurz den Aspekt des Nachweises der Existenz dieses Gottes betrachten wollen, so wird seine Existenz nach der Bibel durch die Schöpfung selbst nachgewiesen, wie der Apostel Paulus feststellt:

Römer 1:20  «Denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so daß sie keine Entschuldigung haben.»

In den Weisheitsbüchern der Bibel (Hiob, Psalmen, Sprüche, Prediger, Klagelieder) wird man oft aufgefordert, mit Vernunft über die Größe und Vollkommenheit der Schöpfung nachzudenken, die einen großen und intelligenten Verstand offenbaren, der alles im Universum aus eigener Entscheidung und Initiative geschaffen hat. All dies wird durch die wissenschaftliche Argumentation bestätigt, wonach Materie sich weder selbst erschaffen, noch zerstören kann. Oder nach einem anderen Prinzip, dass Leben aus Leben und nicht aus lebloser Materie entsteht. Oder auch, dass hinter einer Wirkung immer eine Ursache steht und dass die Ursache, die eine bestimmte Wirkung erzeugt hat, immer größer ist als die Wirkung selbst. Die Idee eines Universums, das sich selbst erschaffen hat oder durch reinen Zufall entstanden ist, ist nach wissenschaftlichen Gesetzen unlogisch und vor allem nicht beweisbar. Die Idee eines intelligenten Gottes, der alles gemacht hat, hat mehr mit dem wissenschaftlichen Modell zu tun, das durch die Gesetze der Physik, der Biogenese und anderer wissenschaftlicher Disziplinen vorgeschlagen wird.

Die Bibel offenbart uns auch, dass Gott das Universum zu einem bestimmten Zweck erschaffen hat (Sprüche 16,4). Von ihrer ersten Seite an sehen wir, dass der Höhepunkt der göttlichen Schöpfung der Mensch war. Auch wenn er ein Wesen ist, das anderen existierenden Realitäten untergeordnet ist, so bleibt er doch das Zentrum alles Geschaffenen, denn er ist das einzige geschaffene Wesen, das das Ebenbild Gottes in sich trägt. Der Mensch ist das Hauptobjekt der Aufmerksamkeit und Liebe seines Schöpfers, und zwar so sehr, dass Gott, um den Menschen aus seinem sündigen Zustand zu erlösen, der nicht in der Lage ist, sich aus eigener Kraft zu befreien, beschloss, ihn zu retten, indem er selbst in der Person Jesu Christi Mensch wurde.

Das ist genau das Element, das das biblische Christentum von jeder anderen Religion oder Philosophie unterscheidet, nämlich dass Gott Mensch wird. Während viele Philosophien und Religionen dazu neigen, nach Wegen zu suchen, den Menschen zu vergöttern, lautet die gegensätzliche Botschaft des Christentums, dass Gott Mensch wird und sogar als Kind von einer Frau geboren wird.

Die Menschwerdung Gottes ist ein Akt der Selbsterniedrigung, der Demütigung, aber gleichzeitig auch der größte Akt der Liebe in der Geschichte der Menschheit.

Gott liebt den Menschen so sehr, dass er seine Herrlichkeit ablegte, einen so zerbrechlichen Körper wie den des Menschen anzog und sich dann opferte, indem er sich von seinem eigenen Geschöpf töten und an das Kreuz nageln ließ. Jetzt ist Er auferstanden und lebt, da Er wieder zu seiner Herrlichkeit zurückgekehrt ist, die Er abgelegt hatte. Er wünscht sich eine Beziehung zu seinen geliebten Geschöpfen, jene ursprüngliche Beziehung, die die Sünde, d. h. die Rebellion des Menschen, zerstört hatte. Durch das Sühneopfer Christi kann der Mensch Vergebung für seine Sünden erlangen und mit Gott versöhnt werden, so dass er eine Beziehung zu ihm hat. Das ist der Gott der Bibel. Dieser ist auch der einzige und wahre Gott, der existiert und jemals existiert hat.

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